Bereits in der letzten Woche ist hier die viel gerühmte cucina italiana Thema gewesen. Und da wir uns momentan eh alle irgendwie ein bisschen wie im Urlaub fühlen, setzen wir unsere kulinarische Italienreise kurzerhand fort. Im Grunde könnten wir das auch noch viel länger tun, so facettenreich und bunt ist die sizilianische Küche, auf die wir hier den besonderen Fokus legen. Das hat übrigens seinen guten Grund. Unsere Mitarbeiterin Laura Ingrassia durfte unlängst in den Genuss der vielfältigen kulinarischen Freuden der größten Insel des Mittelmeeres, quasi dem “Zeh” des italienischen Stiefels, im Zuge ihres Urlaubs kommen. Wer von Ihnen also noch einmal einen Tipp aus allererster Hand benötigt, der darf sie gerne einmal ansprechen. Doch vorher wünschen wir viel Freude beim Lesen und Nachkochen des zweiten Teils unserer kulinarischen Italienreise.
Essen und Trinken im Herzen des Mittelmeeres
Unter Lebenskunst fällt in Sizilien neben Werten wie Geselligkeit, Familiensinn und ein sonniger Tag am Meer in erster Linie die Kunst des kulinarischen genießens. Wie wichtig gutes Essen und gute Weine hier sind, lässt sich nicht zuletzt an der Aufmerksamkeit ablesen, die dem leiblichen Wohl sogar von den schönen Künsten entgegengebracht wird. In seinem Roman “Der Leopard”, der eigentlich ein ganz anderes Thema behandelt, porträtiert Giuseppe Tomasi di Lampedusa die Tischgewohnheiten des sizilianischen Adels ebenso detailliert wie liebevoll. Bei den erlesenen Zutaten einer festlich gedeckten Tafel kann man ihm das auch gar nicht verdenken. Denn noch heute sind Aprikosen, Zucker, Zitrusfrüchte, süße Melonen, Reis, Safran, Rosinen, Muskatnuss, Nelken, Pfeffer und Zimt Grundpfeiler der sizilianischen Küche. Was einst von den Römern, Spaniern, Normannen und Arabern (als wechselnde Eroberer der Insel) kulinarisch etabliert wurde, bildet auch heute noch die Basis für diese facettenreiche und fantastische Küche.
Essen und Trinken im Herzen des Mittelmeeres bedeutet also immer auch eine Zeitreise in die Kultur vergangener Epochen. Die Fanatsie der sizilianischen Köche stellt dabei sicher, dass es sich um eine höchst individuelle Interpretation einer Vielvölkerküche handelt: bunt, süß, herzhaft, duftend, exotisch, bodenständig und manchmal sehr geheimnisvoll. Ebenso wie die Insel selbst.
Geheimtipp von Laura Ingrassia: Arancini-Bällchen
Wenn Sie bisher bei italienischer Küche primär an Pizza und Pasta dachten, dann versprechen wir Ihnen, dass ab sofort auch Arancini-Bällchen dazu gehören werden. Entdecken Sie am besten so schnell wie möglich diese mit Hackfleisch und Tomaten gefüllten Reisbällchen.
Für die Füllung benötigen Sie:
- 2 Schalotten
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Rapsöl
- 250 g Hackfleisch, gemischt
- 50 g Bauchspeck
- 150 g Erbsen
- 180 g stückige Tomaten
- 2 EL Tomatenmark
- einige Basilikum-Blätter
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Pfeffer
Und für die Reisbällchen noch das Folgende:
- 2 TL Gemüsebrühe
- 30 g Butter
- 300 g Risotto-Reis
- 120 ml Weißwein
- 5 Safranfäden
- 50 g Parmesan
- 5 Eier
- 100 g Paniermehl
- 100 g Weizenmehl (Type 405)
- Rapsöl, zum Frittieren
- Gemüsebrühe in einem Topf mit 800 ml Wasser lösen und erhitzen.
- Butter in einem Topf zerlassen, Reis hinzufügen, unter ständigem Rühren glasig werden lassen. Leicht salzen, mit dem Weißwein ablöschen und die Flüssigkeit im offenen Topf unter Rühren bis auf die Hälfte einkochen lassen. Nach und nach unter Rühren den erhitzten Gemüsefond angießen. Der Reis sollte immer knapp mit Flüssigkeit bedeckt sein. Risotto unter ständigem Rühren etwa 15–20 Minuten im offenen Topf garen. Safran in der letzten Kelle Gemüsefond auflösen und zum Risotto geben. Parmesan mit einer Küchenreibe fein hobeln und unterheben. Risotto abkühlen lassen.
- In der Zwischenzeit Schalotten und Knoblauch schälen und sehr fein hacken. Rapsöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Zwiebeln und Knoblauch hineingeben und glasig schwitzen. Hackfleisch dazugeben und krümelig braten. Bauchspeck in kleine Würfel schneiden und mitbraten. Erbsen und stückige Tomaten hinzugeben, für 15 Minuten einkochen lassen. Tomatenmark und gehackten Basilikum einrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- 3 Eier verquirlen und unter das Risotto heben. Je 1 gehäuften EL Risotto in die Handfläche geben, flach andrücken, dann 1 EL Füllung hineingeben und mit 1 gehäuften EL Risotto abdecken. Zu handgroßen Bällchen verschließen. Darauf achten, dass keine Füllung austritt.
- Mehl, verquirlte Eier und Paniermehl auf drei separate Teller geben. Reisbällchen zuerst durch das Mehl, dann durch die Eimasse ziehen und zuletzt im Paniermehl wenden.
- Ausreichend Rapsöl in einer großen Pfanne oder Fritteuse auf 180 Grad erhitzen. Reisbällchen für 3–4 Minuten goldbraun frittieren, auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Arancini mit frischen Kräutern garniert servieren.
Vi auguriamo un meraviglioso appetito — und hoffen, Ihnen mit unserer kulinarischen Italienreise den italienischen Sommer auch auf dem Teller etwas näher gebracht zu haben.