Ein gängiges Bild in Deutschland und selbstverständlich auch bei uns im Markt: Menschen pilgern mit Getränkekisten oder Tüten voller leerer Getränkeflaschen zum Leergutautomaten, um ihr Pfandgut abzugeben. Der Grund, weshalb es ein Pfandsystem in Deutschland gibt, ist naheliegend. Die Flaschen werden beim Händler, also auch bei uns, gesammelt und können anschließend wieder befüllt oder recycelt werden. So können Flaschen und Rohstoffe wiederverwertet und unnötiger Müll vermieden werden. Doch wo liegen die Ursprünge des deutschen Pfandsystems und wie unterscheiden sich eigentlich Mehrweg- von Einwegverpackungen? Tauchen wir ein in die Welt des Pfandguts!
Wer hat´s erfunden? Die Schweden!
Erfunden wurde das Flaschenpfand von den Schweden: Bereits 1885 führten sie ein Mehrweg-Pfandsystem für Glasflaschen mit einer Füllmenge von 33 cl ein. Noch heute gibt es in Skandinavien ein Pfandsystem, das dem aktuellen deutschen relativ ähnlich ist. In Deutschland wurde das Mehrwegpfand 1903 von Frankfurter Bierhändlern erstmalig eingeführt. Zahlreiche Mehrwegpfand-Initiativen in Deutschland folgten. So führte das US-Unternehmen Coca-Cola 1929 ein Mehrwegpfand auf Getränkeflaschen ein. Eine Pfandpflicht wurde jedoch erst 2003 eingeführt – damals im Volksmund Dosenpfand genannt. Diese gilt auch nur für Getränke-Einwegverpackungen, nicht für ‑Mehrwegverpackungen. Folgende Ziele wurden mit der Einführung verknüpft:
- Vermeidung von Verpackungsmüll in der Natur
- Aufbau einer Kreislaufwirtschaft (Wiederverwendung des Materials)
- Stabilisierung der Mehrwegquote, also des Anteils an Getränken, die in Mehrwegverpackungen verkauft werden.
Während durch Einführung des Pflichtpfands die ersten beiden Ziele erreicht wurden, sank die Mehrwegquote weiter ab. Hintergrund ist, dass durch das Pflichtpfand nun auch fast alle Einweggetränkeverpackungen effizient in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt wurden – was einen erheblichen Beitrag zur Abfallvermeidung leistet.
So funktioniert das Pfandgut-System bei uns im Markt:
Erste Anlaufstelle für Ihr Leergut sind die Pfandautomaten im Eingangsbereich des Marktes; direkt neben unserem Blumenshop. Hier können Sie einzelne Flaschen sowie ganze Kisten ganz einfach abgeben. Anschließend erhalten Sie einen Pfandbon, also eine Gutschrift über das zurückgegebene Pfand. Der Pfandbon wird an der Kasse direkt mit Ihrem nächsten Einkauf verrechnet. Sie können sich das Pfand aber auch unabhängig von einem Einkauf auszahlen lassen.
Einweg? Mehrweg?
Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen Ein- und Mehrwegflaschen ist ihre Wiederverwendbarkeit. Während Einwegflaschen nur einmal genutzt und dann recycelt werden, können PET-Mehrwegflaschen bis zu 25-mal wiederverwendet werden, Mehrwegflaschen aus Glas sogar bis zu 50-mal. Ein echter Pluspunkt für die Umwelt! Denn wiederverwendbare Plastikflaschen verursachen deutlich weniger CO2-Emissionen als solche, die nur einmal verwendet werden. Betrachtet man Herstellung und Transport, spart eine PET-Mehrwegflasche rund 50 Prozent an CO2 (68,2 CO2 kg/1000 l) gegenüber einer Einwegflasche (150 CO2 kg/1000 l) ein. Diese verbraucht sowohl beim Einschmelzen als auch beim erneuten Aufblasen deutlich mehr Energie. Eine Glasmehrwegflasche kommt auf 84 CO2 kg/1000 l.
Alles in allem also eine glasklare Formel, die überzeugt: Leer und gut = Pfandgut! Immer gerne gesehen! Zum Beispiel bei Ihrem nächsten Besuch bei uns!