Also: Im Umfeld des Redakteurs dieses Blogs gibt es zum Thema “Miso” exakt zwei Arten von Menschen. Die einen nutzen es aktiv in der eigenen (vorwiegend japanischen) Küche. Die anderen kennen es irgendwie aus den gängigen Kochshows und fragen tatsächlich hin und wieder (sinngemäß): Wieso Miso? Was ist das eigentlich? Wonach schmeckt das? Wie verwende ich das? Grund genug für uns von EDEKA Köhler, dem Mysterium einmal nachzugehen und kulinarisches Licht ins Umami-Dunkel zu bringen. Umami? Noch so ein Wort. Los geht´s!
Was genau ist eigentlich Miso-Paste?
Miso Paste ist eine fermentierte Mischung aus Sojabohnen, Reis oder Gerste, Salz und einer speziellen Pilzkultur namens Koji (Aspergillus oryzae). Diese Kultur gibt der Paste ihre Fermentationskraft, die über Monate oder sogar Jahre hinweg stattfinden kann. Je länger die Fermentation, desto dunkler und intensiver wird der Geschmack. Während das helle, süßliche Shiro Miso für milde Gerichte genutzt wird, ist Aka Miso kräftiger und passt hervorragend zu deftigeren Speisen.
Wer die japanische Küche liebt, kommt an Miso nicht vorbei. Es ist geradezu ein Must-have! Warum? Weil Miso eine unvergleichliche Mischung aus salzigem, süßem und herzhaftem Umami-Geschmack bietet, der jedes Gericht aufpeppt. Egal, ob Sie damit Suppen, Marinaden oder Dressings zaubern – die Paste verleiht allem eine besondere, tiefgründige Note. By the way: Mit dem japanischen Begriff “umami” bezeichnet man einen Geschmack abseits der üblichen vier Geschmacksrichtungen süß, salzig, sauer und bitter. Besonders häufig ist umami in proteinreichen Lebensmitteln zu finden. Die Geschmacksqualität wird als herzhaft-intensiv, fleischig beschrieben.

Sojapaste mit langer Geschichte
Miso hat eine faszinierende, Jahrhunderte alte Geschichte. Ursprünglich stammt es aus China oder Korea und kam im 7. Jahrhundert durch den Buddhismus nach Japan. Dort entwickelten sich regionale Varianten, und Miso wurde zu einem festen Bestandteil der japanischen Esskultur. Ursprünglich wurde es von buddhistischen Mönchen als Grundnahrungsmittel genutzt, da die pasteartige Masse nahrhaft und lange haltbar war.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die Paste von einem einfachen Nahrungsmittel zu einem Symbol der japanischen Küche. Es gibt zahlreiche regionale Sorten, die sich im Geschmack, der Fermentationsdauer und den Zutaten unterscheiden. Besonders bekannt ist die Region Kaga, wo Miso Dama – kleine Bällchen aus zerstampften, gekochten Sojabohnen – zur Fermentation genutzt wurden. Diese wurden mit wilden Pilzsporen umhüllt und in Salz und Wasser eingelegt, um zu Miso zu reifen.
Heute ist die Paste aus der japanischen Küche nicht mehr wegzudenken und hat weltweit die Küchen erobert. Egal, ob in herzhaften Eintöpfen, Suppen oder als Zutat in süßen Desserts – Miso wird auf kreative Weise in Gerichten genutzt und begeistert Feinschmecker und Hobbyköche gleichermaßen.
Die legendäre Sojapaste ist mehr als nur eine Zutat – es ist eine Verbindung zwischen Tradition und Moderne, ein kulinarisches Erbe, das sich in seiner Schlichtheit und Tiefe durch die Jahrhunderte bewährt hat.
Lust auf den Praxistest?
Dann kommen unsere Miso-Ramen mit mariniertem Tofu gerade recht. Für vier Portionen benötigen Sie:
- 200 g Tofu, geräuchert
- 1 Knoblauchzehe
- 5 EL Sojasauce
- 2 TL Sriracha-Soße
- 1 EL Sesamöl, geröstet
- Zucker
- Salz
- Pfeffer
- 6 Radieschen
- 2 EL Sushi-Essig
- 15 g Ingwer
- 50 g Miso Paste
- 2 EL Mirin (süßer Reiswein)
- 2 EL Sake (Reiswein)
- 8 Stangen Spargel, grün
- 120 g Edamame (Sojabohne)
- 1 Nori-Blatt, geröstet
- 360 g Ramen-Nudeln (japanische Nudel)
- 1 1/4 Liter Gemüsebrühe
- 4 EL Röstzwiebeln

さあ行こう (Los geht´s!)
1. Tofu in kleine Würfel schneiden, mit der angedrückten Knoblauchzehe, 3 EL Sojasauce, 1 TL Sriracha, Sesamöl, 1 TL Zucker und 1 Prise Pfeffer in einen Gefrierbeutel geben, durchmischen. Luft aus dem Beutel drücken, verschließen und 4–6 Stunden kaltstellen.
2. Die Radieschen waschen, putzen und in feine Scheiben hobeln. Mit dem Sushi-Essig in einer Schüssel mischen und ca. 1 Stunde marinieren lassen.
3. Für die Miso-Tare (die konzentrierte Sauce also) den Ingwer schälen und fein reiben. Den Ingwer mit Misopaste, Mirin, ½ TL Salz, 2 EL Sojasauce und 2 EL Sake in einer Schüssel gut verrühren.
4. Den Spargel waschen, im unteren Drittel schälen und die holzigen Enden abschneiden. Den Spargel schräg in dünne Scheiben schneiden. Spargel und Edamame in Salzwasser 1–2 Minuten garen, abgießen, abschrecken und abtropfen lassen.
5. Das Noriblatt in feine Streifen schneiden. Nudeln nach Packungsanweisung garen.
6. Die Gemüsebrühe aufkochen. Miso-Tare auf 4 Schalen verteilen und mit dem heißen Fond aufgießen. Nudeln, Edamame und Spargel in die Schalen geben. Mit den abgetropften Radieschen anrichten. Mit Röstzwiebeln und Nori bestreut servieren.
Wenn künftig noch einmal jemand fragen sollte: “Wieso Miso?”, dann servieren Sie ihr oder ihm einfach dieses leckere Gericht und antworten: Darum! Wir wünschen guten Appetit!