Oder hätte es besser “Exklusive Whisky-Weltreise” heißen sollen? Also ohne “e” im Whisk(e)y? Liebhaber der feinen Spirituose wissen selbstverständlich Bescheid: Die unterschiedliche Schreibweise ist ein länderspezifisches Phänomen. So haben sich Irland und die USA auf Whiskey geeinigt, hingegen schreibt Schottland seinen Whisky ohne e. Tatsächlich gab es im Rahmen unserer exklusiven Whiskey-Weltreise beide Spielarten des “Wasser des Lebens”: irischen Whiskey und schottischen Whisky. Dazu noch liquide Spezialitäten aus Island, Australien und Indien.
Von isländischem Whisky und Schafsdung
Am 30. März trafen sich also passionierte Whisk(e)y‑Freunde in der Wein- und Spirituosenabteilung unserers Marktes, um unter fachkundiger Anleitung ausgewiesener Experten ein hochkarätiges Tasting zu genießen. Neben sensorischer Offenbarungen erfuhren die Gäste auch viel Wissenswertes rund ums geistreiche Getränk. Am kurzweiligsten lässt sich dies vielleicht am Beispiel des gereichten isländischen Whiskys illustrieren. Isländischer Whisky ist vielleicht eine der widerspenstigsten Whisky-Kategorien der Welt. Das raue Land macht es den Produzenten alles andere als leicht. Dennoch verfolgen ein paar Isländer mit Eifer und Ehrgeiz ihr Ziel einer lokalen Whisky-Produktion. Mitunter mittels interessanter Methoden.
Bekanntermaßen benötigt man für Whisky drei grundlegende Materialien: Wasser, Hefe und Getreide. Beim Wasser kann Island punkten. Denn das Wasser Islands zählt zum reinsten und hochwertigsten Wasser der Welt. Das besonders weiche Wasser stammt aus Quellen und Gletschern und eignet sich hervorragend für die Whisky-Produktion. Bei Getreide, insbesondere der Gerste, sieht es schon schwieriger aus für die Isländer. Die isländische Gerste ist nämlich einerseits besonders widerstandsfähig, liefert aber andererseits sehr wenig Stärke. Die Stärke wiederum ist nötig, um Malzzucker herzustellen, der später zu Alkohol vergoren werden kann. Kurz gesagt: Isländische Gerste ist so stur und zäh wie seine Einwohner, daher aber wenig ergiebig. Daher benötigt man fast doppelt so viel isländische Gerste für die Herstellung von Single Malt Whisky, als etwa mit schottischer Gerste.
Eine weitere Besonderheit Islands ist das lokale Heizmaterial. In Irland und Schottland hat sich Torf als traditionelles Heizmaterial durchgesetzt. So gelang verständlicherweise auch der Torfrauch in die frühen Scotch Whiskys. Dieses Herstellungsverfahren hat sich bis heute in manchen Single Malts, insbesondere den Islay-Whiskys, erhalten. In Island ist Schafsdung das gängige Heizmaterial und so wird dies auch zum Räuchern von Fisch und Fleisch verwendet. Was für uns befremdlich klingt, ist für die Isländer eine Selbstverständlichkeit. So wird auch das selbstgemälzte Gerstenmalz über Schafsdung getrocknet.
Lust auf eigene Tasting-Erlebnisse und spannende Geschichten?
Sie sind begeistert von solchen Geschichten rund um die Kultur feiner Spirituosen oder anderer Genussmittel? Dann schauen Sie doch regelmäßig hier auf dem Blog, auf unserer Webpage oder im Markt selbst Ausschau nach weiteren spannenden Events. Auch in Zukunft werden wir von EDEKA Köhler regelmäßig Tastings, die Ihren Genusshorizont garantiert erweitern. Wir freuen uns auf Sie und weitere unvergessliche Abende.
Wann findet wohl das nächste Whiskey/Rum Tasting statt? Ist da schon etwas in Planung?
MfG Oliver/Göttingen
Hallo Oliver,
zunächst einmal herzlichen Dank für dein Interesse am Blog und die Nachfrage. Tatsächlich haben wir gute Nachrichten: Das nächste Rum-Tasting ist für den 28. September geplant. Und wer es etwas turbulenter im Glas mag, der darf sich schon jetzt auf einen “spritzigen Abend” Ende Juli / Anfang August freuen. Hierzu gibt es aber rechtzeitig noch genauere Informationen.
Wir würden uns freuen, wenn du wieder mit dabei bist. 😉
Herzliche Grüße,
Mirko