Was lange gärt, wird endlich Wein. Davor heißt es schlicht: Federweißer. Oder auch Federroter. Okay, Sie haben ja Recht. Eben lag man noch unter der italienischen Sonne und nun soll man sich schon wieder kulinarisch mit dem Herbst auseinandersetzen? Wir finden: Ja, denn Genuss kennt im Grunde keine Saison, sondern ist immer dann ein Erlebnis, wenn man Lust auf ihn hat! Und gerade jetzt in der Zeit zwischen dem nahenden September und Oktober gibt es den neuen Wein, wie er auch genannt wird, wieder bei uns “taufrisch” in der Obst- und Gemüseabteilung. Gut gekühlt und selbstverständlich stehend gelagert.
“Denn beim Federweißen (ebenso wie beim Federroten) handelt es sich um noch nicht ganz durchgegorenen Traubenmost, der Kohlensäure enthält und oft noch recht süß schmeckt, weil der Zucker im Most noch nicht vollständig in Alkohol umgewandelt wurde.”, weiß unser Experte aus der Weinabteilung, Joachim Friedrich. Der Gärprozess läuft also stetig weiter, weswegen wir Ihnen auch dringend empfehlen, Ihren Federweißen stehend und mit leicht aufgedrehter Verschlusskappe nach Hause zu transportieren. Aus demselben Grund schmeckt Federweißer aber auch nie gleich. Je nachdem in welchem Stadium Sie ihn gerade genießen, schmeckt er anfangs noch eher süß und im Verlauf dann immer herber und mehr nach Wein. Dabei steigt natürlich auch der Alkoholgehalt – auf bis zu elf Prozent. Am besten ist er, wenn sich Süße und Säure gerade eben die Waage halten.
“Weiße Federchen” im Glas
Seinen Namen verdankt der Jungwein übrigens den Hefeteilchen, die “wie weiße Federchen” in der Flasche (und später natürlich auch im Glas) schweben und den Federweißen so milchig trüb machen. Der neue Wein hat allerdings noch weitere Namen. In bestimmten Regionen wird er auch Sturm, Bitzler, Rauscher oder gar Sauser genannt.
Perfekt zum “süßen Sauser”: deftiger Zwiebelkuchen
Es ist eine schöne Tradition, mit einem Glas „Sauser“ den Herbst einzuleiten und sich zugleich daran zu erinnern, wie Wein eigentlich entsteht. So ein Federweißer-Abend kann auch richtig lecker sein. Weil Federweißer (und auch die rote Spielart) in der Regel recht süß ist, passt er perfekt zu eher deftigen Speisen. Als ideal gilt die Marriage aus Federweißer und Flammkuchen. Der ist recht einfach zu machen und mit Zwiebeln und Speck ein herrlich herzafter Begleiter zum süßen federweißen Most. Und wer keine Zeit hat, findet bei uns natürlich ebenfalls fix und fertige Flammkuchen- und Quiche-Spezialitäten direkt zum Mitnehmen. So steht dem federleichten Federweißer-Genuss nichts mehr im Wege.