Während viele von uns innerlich gerade noch auf einen leichten Sommerwein eingestellt waren, ist nunmehr in den Kühlregalen gut gekühlter Federweißer zu sehen. Und plötzlich wird klar: Der Herbst ist tatsächlich da! Wie kein zweites Getränk ist der Federweißer in besonderem Maße prädestiniert, den Übergang zwischen den Jahreszeiten genussvoll zu „moderieren“, schließlich steht er, ähnlich wie der leichte Sommerwein, für unkomplizierten Trinkgenuss. Gleichzeitig läutet er eine neue Zeit, einen neuen Weinjahrgang ein. Er wird nämlich aus den früh reifenden Sorten wie der weißen Ortega, Solaris, Bacchus, der Sieger- und der Huxelrebe gekeltert. Das sind jetzt eher keine Edelreben. Aber aus denen lässt sich anregend prickelnder Federweißer machen, der für herrlich unkompliziertes Trinkvergnügen sorgt. Das liegt an der Art und Weise, wie der frische Prickler hergestellt wird und in den Verkauf gelangt.
Da ist mächtig was los in der Flasche!
Nüchtern betrachtet ist Federweißer gepresster Traubenmost, der noch gärt, wenn Sie ihn kaufen. Wenn der Federweißer beim Winzer durch die Gärung vier Volumenprozent erreicht hat, darf er ihn verkaufen. Das macht er, ohne die Hefen herauszufiltern. Denn das ist quasi erst ein halber Wein, der noch etwas weitergären soll. Sie erhalten also saftigen Traubenmost mit wenig Alkohol und viel Zucker. Plus der Hefe. Aus diesem Grund läuft der Gärprozess in der Flasche auch weiter. Denn die Hefe ernährt sich einfach weiterhin vom Zucker im Federweißen. Dadurch steigt der Alkoholgehalt und es entsteht Kohlendioxid. Damit einem dabei die Flasche nicht „explodiert“, gibt es hier keinen fest sitzenden Korken. Stattdessen haben die Literflaschen einen locker sitzenden Schraubverschluss. Der dann eben auch Flüssigkeit durchlässt, falls man die Flasche hinlegt. Genau deswegen empfiehlt es sich, den Federweißer stehend zu transportieren und zu lagern.
Durch Kälteeinwirkung können Sie den Gärverlauf übrigens beeinflussen: Wünschen Sie eine schnellere Vergärung, empfiehlt sich eine warme Lagerung. Wir empfehlen Ihnen den Genuss im Mittelteil der Gärung. Und dies am besten gut gekühlt. Zum Wohl!
Was unterscheidet den „Federroten“ eigentlich vom Federweißen?
Der Federrote ist eine seltene Variante des neuen, jungen Weins aus roten Rebsorten. Federroter werden fast alle Jungweine genannt, die sich in den Zwischenstufen vom roten Traubenmost zum fast durchgegorenen Jungwein befinden. Nach Abschluss aller Gärungen wird daraus ein Rotwein. Die enthaltene Kohlensäure verleiht dem Roten (wie der weißen Spielart auch) Spritzigkeit und erinnert an einen süßen Schaumwein. Federroter enthält mehr Gerbsäure als Federweißer und ist deshalb etwas herber im Geschmack. Der junge Wein ist ein sehr lebendiges Produkt, wobei die ständige Umwandlung des Zuckers in Alkohol sowohl Geschmack als auch Farbe des „Pricklers“ verändern.
Beiden Varianten gemein ist außerdem die ideale Serviertemperatur, die zwischen 8°C und 10°C liegt.
Perfekt zum Federweißen: Zwiebel-Lauchkuchen
Eine leckere Kombination: Lauch und Zwiebeln werden zunächst gemeinsam angebraten und harmonieren anschließend hervorragend auf einer Basis aus Hefeteig. Gekochter Schinken gibt eine pikante Note.
Für den Zwiebel-Belag:
- 600 g Zwiebeln
- 1 Stange Lauch
- 150 g Schinken, gekocht
- 1 EL Öl
- 250 g Saure Sahne
- 3 Eier
- Salz & Pfeffer
- 1 TL Kümmel
- 1 EL Petersilie
Für den Hefeteig:
- 300 g Weizenmehl
- 20 g Hefe, frisch
- 130 ml Milch
- 1 Ei
- 50 g Butter
- Salz
- Das Mehl in eine Schüssel sieben und in die Mitte eine Mulde drücken. Die Hefe hineinbröckeln, mit der lauwarmen Milch auflösen und dabei etwas Mehl vom Rand untermischen, zum Schluss mit etwas Mehl bestauben. Die Schüssel mit einem sauberen Tuch abdecken und den Vorteig an einem warmen, zugfreien Ort gehen lassen, bis die Oberfläche Risse zeigt. Ei, Butter und Salz zum Vorteig geben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Zu einer Kugel formen und den Teig erneut gehen lassen, bis er das Doppelte seines Volumens erreicht hat.
- Für den Belag die Zwiebeln schälen, den Lauch putzen, waschen und alles in feine Ringe schneiden. Den Schinken in feine Streifen schneiden.
- Das Öl in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebeln und den Lauch zugeben und glasig dünsten, den Schinken untermischen und kurz mitbraten. Abkühlen lassen.
- Den Teig auf bemehlter Arbeitsfläche in der Größe des Blechs (35 x 43 cm) ausrollen. Das Blech z.B. mit Dauerbackfolie belegen. Den Teig auf die Folie legen, mehrmals mit einer Gabel einstechen und die Zwiebel-Schinken-Mischung darauf verteilen.
- Die saure Sahne mit den Eiern und Gewürzen in einer Schüssel glattrühren und gleichmäßig auf den Zwiebeln verteilen.
- Im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad Ober-/Unterhitze (180 Grad Umluft) ca. 30–35 Minuten backen. Mit gehackter Petersilie bestreut servieren.