Namen, die einem direkt ins Auge fallen, sind auf Weinetiketten keine Seltenheit. Ob dann “vinophile Substanz” dahintersteckt, ist meistens zumindest fraglich. Beim “Fritz Willi” verbinden sich Originalität und Weingenuss in hervorragender Weise. Für das Weingut Friedrich-Wilhelm Gymnasium in Trier wurde eine ‘Special Edition’ gestaltet, die als Hommage an den Namensgeber der Klosterschule Friedrich-Wilhelm III. in Auftrag gegeben wurde. Wenn also aus “Friedrich-Wilhelm” Fritz Willi wird und dann noch Riesling in der Flasche ist, steht dem Trinkspaß eigentlich nichts im Wege. Doch wenn wir Substanz ankündigen, dann soll diese auf theoretischer Ebene auch geliefert werden. Unsere Idee: Gießen Sie sich ein Glas Fritz Willi ein und genießen Sie beides. Den Wein und diesen Artikel.
Riesling von den Bischöflichen Weingütern Trier
Die Bischöflichen Weingüter Trier liegen in der Moselregion in Deutschland. Seine Ursprünge reichen bis ins Jahr 1772 zurück, als Erzbischof Wenzel von Sachsen das Bischöfliche Priesterseminar gründete, das bis heute ein wichtiges religiöses Bildungszentrum der Diözese Trier ist. Die “moderne” Geschichte des Weinkellers geht auf das Jahr 1966 zurück, als mehrere Einrichtungen, das Bischöfliche Konvikt, das Bischöfliche Priesterseminar und die Hohe Domkirche, zusammengelegt wurden. Heute sind die Bischöflichen Weingüter Trier im Besitz außerordentlich wertvoller Parzellen und bieten eine Reihe hochwertiger Weine an, die nach den ältesten örtlichen Traditionen hergestellt werden. Steile, nicht maschinell bearbeitbare Weinberge und ein moderner Ausbaukeller, ausgestattet mit Edelstahltanks für die Weinbereitung und rund tausend Fässern für den Ausbau, zeichnen das Unternehmen aus.
Trocken oder feinherb?
Den Fritz Willi finden Sie in unserer Wein- und Spirituosenabteilung in den Ausbauvarianten “trocken” und “feinherb”. Was genau aber steckt hinter diesen Bezeichnungen? Ein Blick ins Weingesetz verschafft Klarheit. Achtung:
Als trocken werden durchgegorene Weine, die keinen oder nur einen geringen Restzuckergehalt aufweisen, bezeichnet. Laut der europäischen Gesetzgebung ist bei trockenem Wein 4 g Restzucker pro Liter zulässig. In Ausnahmefällen darf ein trockener Wein sogar 9 g enthalten, aber nur, wenn die Säure des trockenen Weins maximal 2 g niedriger liegt als der Restzucker. Diese Regelung für die Geschmacksbezeichnung trocken wurde insbesondere für deutschen Wein entwickelt, da deutscher Wein oftmals eine höhere Säure besitzt und deshalb auch noch bei 9 g Restzucker trocken schmeckt.
Das war Ihnen zu theoretisch und abstrakt? Dann schieben wir die Definition für feinherben Wein gleich hinterher und versuchen im Anschluss, das Ganze etwas mit genussvollem Leben zu füllen. Die Weincharakterisierung feinherb, die eine typisch deutsche Bezeichnung ist, scheint manchmal etwas unklar zu sein. Feinherber Wein darf, ebenso wie ein halbtrockener, maximal 9 bis 18 g/l unvergorenen Zucker enthalten. Wobei der Zucker nicht mehr als 10 g/l über dem Säuregehalt liegen darf. Der Geschmack von Weißwein oder Rotwein kann bei diesem Zuckergehalt allerdings stark variieren. Wenn der Säuregehalt oder der Gehalt an Tanninen im Wein eher hoch ist, kann feinherber Wein durchaus auch trocken schmecken. Dagegen lassen ein höherer Alkoholgehalt und eine vorhandene Restsüße den Wein weicher und süßer schmecken, ohne dass er die Richtwerte für lieblichen Wein — ein Zuckergehalt von mehr als 45 g/l — erreicht. Für einen solchen halbtrockenen Wein wird vom Winzer gerne die Bezeichnung feinherb gewählt.
Was bedeutet das nun für meinen Fritz Willi?
Mit dem trockenen Fritz Willi-Riesling erhalten Sie eine lebendige Version des berühmten deutschen Weißweins, dem es keineswegs an den typischen Eigenschaften des Rieslings mangelt. In der Nase finden sich vor allem Noten von grünem Apfel und Zitrone, mit angenehmen pflanzlichen und würzigen Anklängen. Im Mund ist er ausgesprochen intensiv und von der typischen Frische des Rieslings geprägt. Würzig und mineralisch ist dieser Weißwein äußerst vielseitig.
Die feinherbe Variante dagegen begeistert mit ihren frischen und fruchtigen Aromen von Pfirsich, Apfel und Zitrusfrüchten sowie einem angenehmen Säuregehalt. Sie ein perfekter Begleiter zu leichten Gerichten wie Fisch, Meeresfrüchten oder Salaten. Auch als Aperitif oder einfach zum Entspannen am Abend ist dieser feinherbe Riesling eine hervorragende Wahl. Er ist auf jeden Fall zu empfehlen, besonders, wenn Sie einen harmonischen Riesling mit einem ausgewogenen Geschmacksprofil suchen.